Westerwald - Ausfahrt vom 24.05. bis 27.05.2018
Zu unserer diesjährigen Ausfahrt starteten vierzehn Fahrzeuge, in Summe besetzt mit siebenundzwanzig Personen, am Morgen des Donnerstages in Pliezhausen mit Ziel Westerburg im Westerwald.
Auf dem Weg bis zur Autobahn wurden die Motoren warmgefahren, um auf der A8 und anschließend auf der A 81 uns mit angenehmer Reisegeschwindigkeit bis zur Autobahnraststätte Jagsttal-Ost zu bringen, wo ein kleiner Zwischenstop abgehalten wurde.
Der A 81 folgten wir noch ein kurzes Stück und schlängelten uns über Ahorn, Walldürn, Miltenberg, Kleinostheim, Maintal-Bischofsheim zu unserem Zwischenziel „Klassikstadt“ in Frankfurt am Main, welches wir zur Mittagszeit erreichten.
In der dortigen „Werkskantine“ waren wir zum Mittagessen angemeldet. Nach der Einnahme von Speis und Trank wurden wir, wie vereinbart, durch die Klassikstadt, die etwa 16.000 qm Gebäudefläche umfaßt, geführt.
An die 350 Fahrzeuge der unterschiedlichsten Epochen, circa 100 Einstellplätze und 47 Werkstätten, Händler, Dienstleister und Shops, galt es in den historischen Gemäuern der ehemaligen Landmaschinenfabrik Mayfarth zu bewundern. Durch die vollständige Verglasung der Innenwände sah der Besucher den Fachleuten bei ihren Arbeiten, von der Reparatur über den Motorenbau bis zur Restauration, „über die Schulter“. Sogar eine Sattlerei und ein Uhrmacher reihten sich ein.
In den gläsernen Einstellungsräumen bekamen wir spannende Einblicke in die Sammlungen von privaten Automobilenthusiasten.
Die Zeit rann dahin und so machten wir uns auf, den zweiten Teil unserer Fahrtstrecke, die natürlich mit Staus innerhalb Frankfurts begann, zu bewältigen. Über Usingen, Weilburg, Waldmühlen rollten wir dennoch gemütlich unserem Ziel, Hotel Bender in Westerburg, entgegen. Hierbei handelt es sich um eine alte Landratsvilla im Jugendstil, direkt am Westerwaldsteig gelegen.
Nach dem Einchecken im Hotel gab es ein gemeinsames Abendessen mit anschließendem gemütlichem Ausklang.
Am nächsten Tag wurden wir von einem sonnigen Morgen begrüßt, der beste Voraussetzungen für unsere Ausfahrt bot.
Mit unseren Fahrzeugen machten wir uns auf den Weg, um das einhundert Kilometer entfernte Marburg zu erreichen. Dabei wurden wir über „Sträßchen“ zu Ortschaften geleitet, die nur unsere Insiderin Kerstin mit Swen kennen kann. Eine tolle Fahrt über Land!
In Marburg, Herrmannstraße 200, befindet sich seit dem 24.06.2000 das “1. Deutsche Polizeioldtimer-Museum“. Unser „Polizist“, bei welchem wir angemeldet waren, nahm uns in Empfang und präsentierte das Museum von den Anfängen bis heute.
Begonnen hatte alles mit einem Opel Rekord P1. Liebevoll von den Mitgliedern aufgearbeitet, wurde er schnell zum Publikumsmagnet vieler Veranstaltungen.
Im Mittelpunkt des Museums stehen die meist einmaligen historischen Polizeifahrzeuge, welche als Beitrag der deutschen Bundesländer in die Sammlung übergeben wurden. So entstand inzwischen die größte Sammlung von Polizeifahrzeugen aus ganz Deutschland. Viele schöne Fahrzeugtypen sind jedoch längst aus den Beständen der Polizei ausgesondert und somit als historische Polizeifahrzeuge unwiederbringlich verloren.
Die sehr interessante Führung wurde mit einem Vesper abgeschlossen.
Von Marburg aus führten uns Kerstin und Swen weiter über verschlungene Wege nach Wissen, um uns den „Garten“ mit dem Motto „Dumme rennen, Kluge warten, Weise gehen in den Garten (Tagore)“ näher zu bringen.
Das parkähnliche Gartencafé an der Siegpromenade in Wissen ist mit seiner 5000 qm großen Gartenanlage und der Gartenvilla eine besondere Location für Ausflüge, Feste und Hochzeiten. Nach einem Rundgang durch den Garten mit den vielen wunderschönen Arrangements trafen wir uns am „Runder Teich & Rostlaube“, um gemeinsam Kaffee und Kuchen zu genießen.
Um unseren Veranstaltungsort für den Abend, das Wildparkhotel in Bad Marienberg, zu erreichen, fuhren uns Kerstin und Swen voraus und brachten uns auf „nicht direktem Wege“ dorthin.
Im Wildparkhotel nahmen wir unser Abendessen ein, wobei gleichzeitig eine Darbietung des „Till Eulenspiegel“ stattfand. Till Eulenspiegel, geboren im Jahre 1300 in Kneitlingen am Elm, gestorben im Jahr 1350 in Mölln, vollbrachte der Überlieferung nach so manchen Streich. Aus den überlieferten Kapiteln wurde uns in erzählerischer Weise, mit musikalischer Untermalung, eine Auswahl seiner Streiche dargeboten.
Auch der Samstagmorgen begann mit einem strahlend blauen Himmel; bessere Bedingungen kann man sich fast nicht wünschen für eine Fahrt zur Birkenhof-Brennerei im Nistertal.
Wo sonst kann man so angenehm die Nase ins Glas stecken, einen erstklassigen Edelbrand verkosten und gleichzeitig den Blick über diese herrliche Westerwälder Landschaft schweifen lassen?
Eingebettet in einen Kräutergarten, als Herzstück der Birkenhof-Brennerei, sind gleich nebenan die verschiedenen Destillen angegliedert: - die historische Kornbrennerei, das prachtvolle Glanzstück, - die 1400L Whisky-Destillerie, - die Wacholder- oder Gin-Brennblase und natürlich - die Obstbrennerei, in der viele der preisgekrönten Edelbrände des Hauses entstehen. Die ausführliche Führung war für jeden von uns ein Wissensgewinn und die anschließende Verkostung ein Gewinn an heute möglichen Geschmacksrichtungen.
Für das Mittagsessen mußten wir zum Wiesensee in Westerburg, Hotel Lindner, fahren. Auf der dortigen Sonnenterasse mit Blick über den Wiesensee nahmen wir das Essen ein und ein Teil unserer Gruppe verbrachte den Nachmittag am Wiesensee.
Alternativ führte Gerhard den anderen Teil unserer Gruppe zur Ruine der Burg Sayn, der im 12. Jahrhundert erbauten Stammburg der Grafen von Sayn, beziehungsweise Grafen von Sayn-Wittgenstein. Sie liegt im Stadtteil Sayn von Bendorf am Rhein, zwischen Koblenz und Neuwied, im Landkreis Mayen-Koblenz in Rheinland-Pfalz.
Am späten Nachmittag, unsere Gruppe war wieder vollständig, machten wir uns auf um zum Restaurant „Klosterbergterrassen“, im Marienhaus, bei den Waldbreitbacher Franziskanerinnen, in Waldbreitbach zu gelangen. Durch die landschaftlich wunderschöne Gegend mit unzähligen Ortschaften wurden wir sehr gut von Kerstin und Swen geführt.
Bestens gelaunt und bei sommerlichen Temperaturen nahmen wir ein gutes und schmackhaftes „Westerwälder Vesper“ ein, welches allen mundete und sehr vielfältig war. Außerdem hatten wir eine wunderschöne Aussicht über das sich weit ausdehnende Wiedtal.
Im Anschluß kehrten wir bei Dunkelheit zurück zu unserem Hotel; der Ausklang fand in der Hotelbar statt.
Der Sonntagmorgen begann ebenso schön wie die beiden vorausgegangenen Tage und so begaben wir uns, nach ausgiebigem Frühstück, auf den Weg zu unserem letzten Ziel - denn dieses Naturschauspiel wollten wir uns nicht entgehen lassen.
Der Geysir Andernach (ursprünglich: Namedyer Sprudel) ist mit etwa 50 bis 60 Metern Auswurfshöhe der höchste Kaltwassergeysir der Erde. Er befindet sich auf dem Namedyer Werth, einer Halbinsel im Rhein bei Andernach im rheinland-pfälzischen Landkreis Mayen-Koblenz und wurde 1903 erstmals erbohrt.
Am 9. November 2008 wurde der Geysir Andernach offiziell ins Guinness-Buch der Rekorde als höchster Kaltwassergeysir der Welt eingetragen.
Unser Weg führte uns zuerst ins Museum, danach mit dem Schiff auf die Halbinsel und
anschließend zu Fuß zum Geysir.
Die Eruptionsdauer des Geysirs beträgt etwa acht Minuten und erreicht bei Windstille eine Höhe von etwa 60 Metern. Danach füllt sich das Bohrloch langsam wieder mit Grundwasser und der Vorgang beginnt in einem Zeitabstand von 100 Minuten erneut.
Für uns alle ein beeindruckendes Naturereignis.
Zurück an Land angekommen, war es Zeit das Mittagessen in der „Pfeffermühle“ einzunehmen, die direkt neben dem Geysir-Museum liegt.
Gut gestärkt begaben wir uns zu unseren Fahrzeugen und machten uns auf, den längeren Heimweg in Angriff zu nehmen.
In kleineren Gruppen fahrend, erreichten alle wohlbehalten ihr „zu Hause“.
Zu guter Letzt sagen wir alle Danke an die beiden Organisatoren Kerstin und Swen für eine sehr interessante und gut durchgeführte Ausfahrt!